Regenzeit und neues Projekt

Moin und willkommen zurück! Ich hoffe es geht euch allen gut.

Während bei euch der Winter eingesetzt hat, hat hier in Ruanda jetzt die Regenzeit gestartet. Die sogenannte „kurze Regenzeit“ geht normalerweise von Oktober bis Dezember, jedoch hat sie erst Mitte November richtig angefangen. Das bedeutet, dass es wahrscheinlich bis Januar oder sogar bis Februar regnen könnte. 

In der Regel ist es so, dass der Regen dann oft in recht kurzen, aber dafür intensiven Schauern runterkommt. Meistens sind diese Schauer auch nur nachmittags  oder abends. Während  es regnet, steht das ganze Land eigentlich still, bis auf die Pkws und Lkws. Das heißt, dass so ein Regenschauer einem seine Tagesplanung ganz schön auf den Kopf stellen kann. Die Temperatur kühlt während des Regens stark ab, nimmt aber auch wieder rasch zu. Wirklich kalt ist es hier also nie.

Zudem werden Hannah und ich nach den Ferien, welche bald anstehen, zusätzlich zur Schule ein neues Projekt bekommen. Hier in Nyanza gibt es einen vom Internationalen Olympischen Komitee geförderten Youth Center. Dort werden Sport- und Bildungsaktivitäten für Kinder und Jugendliche angeboten, denen es finanziell nicht so gut geht, und es oft schwierig daheim haben. Fast 2000 Kinder kommen dort regelmäßig hin, mir wurde gesagt, das sei der größte Youth Center vom IOC in Afrika. 

Letzten Freitag hatten wir Gespräche über den Papierkram mit unserem Projektkoordinator Domy und dem Boss des Centers geführt, die sehr gut gelaufen sind. Im Anschluss fand auf dem Campus aber auch ein großes Sportevent statt. Es gab Volleyball-, Basketball-, Wrestling und natürlich Fußballwettbewerbe. 

Wir wurden allen Mitarbeitern vorgestellt, welche sehr freundlich und herzlich waren. 

Dann stand das Finale des Fußballturniers an, zwei Schulteams traten gegeneinander an. Auf einmal wurde mir eine Trillerpfeife in die Hand gedrückt und gesagt, ich wäre jetzt der Schiedsrichter der Partie. 

Also pfiff ich das Spiel auf einem sehr wilden Fußballplatz an, der von hunderten kleinen Schulkindern, jugendlichen Schülern, Eltern und natürlich den engagierten Trainern beider Teams umringt war.

Nachdem das eine Team in den letzten Minuten noch den 1:1 Ausgleichstreffer erzielte, war bei den Zuschauern kein halten mehr. Alle stürmten auf den Platz, ich war plötzlich von 30 kleinen Kindern umzingelt, die mich alle umarmen wollten. Als dann nach einigen Minuten wieder Ordnung hergestellt wurde, gab es Elfmeterschießen, welches dann halbwegs reibungslos ablief, und es letztendlich einen Sieger gab, wenn auch unter viel Protest des gegnerischen Trainers. 

Unterm Strich freue ich mich jetzt aber sehr, dort anfangen können zu arbeiten.

Ich freue mich darauf, bald mit neuen Eindrücken und Erlebnissen zurückzukehren. Bis dahin wünsche ich euch allen nur das Beste!