Letztes Wochenende ging es wieder mit dem Mädchenteam auf Reise, dieses Mal nach Huye, einer Stadt in der Südprovinz Ruandas. Dort fanden die Interschool Finals statt. Der Gewinner dieses Turniers fährt zum East African Cup nach Kenia. Die Aufregung bei den Mädchen war entsprechend groß, als sie am Freitagmorgen in den Bus stiegen. Für viele von ihnen war es das erste Mal, dass sie Kigali verlassen durften. Nach etwa fünf Stunden Fahrt kamen wir in Huye an, und ich war ziemlich erstaunt, wie viele Schulen an dem Turnier teilnahmen. Es waren alle möglichen Sportarten vertreten, von Volleyball über Basketball bis hin zu Handball. Insgesamt waren bestimmt über 3000 Schülerinnen und Schüler vor Ort.
Am Samstag standen dann die ersten Spiele der Gruppenphase an, die wir alle souverän gewinnen konnten. Die Mädchen waren besonders motiviert, denn am Tag zuvor hatte ich in der Stadt neue Fußballschuhe besorgt. Viele ihrer alten Schuhe waren entweder kaputt oder in Jungengrößen, die ihnen nicht richtig passten. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an alle Spender. Als ich die neuen Schuhe auspackte, konnten die Spielerinnen ihr Glück kaum fassen und haben sich riesig gefreut. Die Schuhe wurden nach jedem Spiel sofort ausgezogen und gründlich geputzt.
Am nächsten Tag standen das Halbfinale und das Finale an. Unser Spiel wurde kurzfristig auf einen anderen Fußballplatz verlegt, der erst am selben Morgen spielfertig gemacht wurde. Vier Arbeiter fällten zwei Bäume und bauten daraus zwei Tore. Zwei weitere mähten das Feld mit Sensen, und zwei Jungs zogen die Spielfeldlinien mit Sägespänen. Alles war also ziemlich improvisiert, aber das ist nichts mehr neues für mich.

Trotz des neuen und deutlich schlechteren, schlammigen Platzes hatten wir keine großen Schwierigkeiten und gewannen erneut beide Spiele. Die Freude war riesig! Wir Trainer waren überglücklich, denn all die vielen Trainingseinheiten hatten sich ausgezahlt. Und auch die Spielerinnen waren völlig aus dem Häuschen, denn für sie bedeutet das, dass wir im August gemeinsam nach Kenia gehen!
Für die Siegerehrung kamen dann sämtliche Vertreter aus dem District unserer Schule angereist, um alles zu dokumentieren, aber wahrscheinlich auch, um auf den ganzen Bildern drauf zu sein. Zusätzlich war der Minister für Bildung da und zahlreiche andere hochrangige Leute. Da ich natürlich der einzige Weiße dort war, stand ich total im Rampenlicht. Ich musste auf jedes Bild mit drauf und jeder wollte unbedingt meine Hand schütteln. Doch dann war es endlich so weit und wir wurden nach vorne gerufen und durften den Pokal in die Höhe stemmen! Das war ein super Gefühl!
Am Sonntag Abend ging es dann wieder mit dem Bus auf die Heimreise nach Kigali. Für mich war es eines der schönsten und bewegendsten Wochenenden seit meiner Zeit hier in Ruanda!
Liebe Grüße







