Besuch aus Deutschland und Exams

Hallo! 

Nachdem wir das Zwischenseminar am idyllischen Lake Kivu hinter uns gebracht hatten, kam auch schon meine Familie mich besuchen. Das Wiedersehen mit meinen Eltern und meiner Schwester war sehr schön, denn ich hatte sie gegen Ende der letzten Monate schon sehr vermisst. Gemeinsam reisten wir durch Ruanda.Zuerst blieben wir ein paar Tage in Kigali, besuchten mein Projekt und erkundeten die Stadt.

Danach ging es weiter in den Akagera Nationalpark. Dort hätten wir eigentlich viele verschiedene Tiere sehen können, doch wir hatten weniger Glück und sahen nur Zebras, Antilopen, Affen und Nilpferde. Trotzdem war es ein schöner Ausflug, und wir hatten kaum Zeit, uns darüber zu ärgern.

Dort verbrachten wir noch einige schöne Tage, waren auf dem lebendigen Kimironko Market und besuchten das bewegende Genocide Memorial. Inzwischen ist meine Familie wieder zurück in Deutschland und hat sich, glaube ich, schon wieder an das doch sehr andere Leben dort gewöhnt.

Kurz nach ihrer Abreise standen die End Term Exams an, denn der zweite Term ging zu Ende. Hannah und ich mussten ein Sport-Exam erstellen, das die Themen Fußball, Volleyball und Basketball abdeckte. Wir haben es einfach gestaltet, doch da viele Schüler nicht gut Englisch sprechen oder verstehen, war das Exam für einige trotzdem eine Herausforderung. Nachdem wir letzte Woche jeweils 450 Prüfungen korrigiert hatten, waren die Ergebnisse insgesamt zufriedenstellend, und die Sportnote hat dem einen oder anderen sogar noch ein wenig geholfen.

Mittlerweile habe ich mich in meiner neuen Umgebung gut eingelebt. Ich habe meine Lieblingsläden gefunden, in denen ich frisch gekochte Bohnen kaufen kann. Fast jeder auf der Straße kennt mich, da wir die einzigen Weißen sind, die hier wohnen. Die Leute begegnen mir sehr freundlich und sind oft daran interessiert, mit mir ins Gespräch zu kommen. Deshalb werde ich häufig auf ein Bier eingeladen. Das Verrückte ist, dass hier viele schon vormittags mit dem Trinken anfangen, weshalb ich in den meisten Fällen höflich ablehnen muss.

Ich hoffe, es geht daheim allen gut.

Liebe Grüße aus Ruanda!