Niriwe! Die ersten zwei Wochen sind vorbei und es ist enorm viel passiert und losgewesen. Das ist auch der Grund, warum ich mich erst jetzt melde. Zuerst möchte ich mich auch nochmal ganz herzlich bei den Spendern bedanken! Murakoze cyane!
Aber von vorne: Wir hatten einen problemfreien Flug von Frankfurt über Brüssel nach Kigali. Begrüßt wurden wir 12 Stunden später sehr herzlich von unserem Projektkoordinator Domy und unseren Vorfreiwilligen.
In den ersten Tagen haben wir sehr viel Fußball gespielt auf dem Gelände von Esperance in Kimisagara, einem Stadtteil von Kigali.
Zudem sind wir das erste mal Moto gefahren, dem typischen Fortbewegungsmittel hier in Ruanda. Dabei muss man im Vorhinein mit den Motofahrern immer über den Preis verhandeln, was manchmal ganz schön schwierig ist, weil sie nicht so gut Englisch können und weil wir weiß sind. Jedoch zahlt man eigentlich nie mehr als 0,5 bis 1 Euro, es sei denn es ist nachts und man muss weit fahren. Die Fahrten sind aber dennoch immer ein Abenteuer für sich, da die Straßen hier teilweise nicht wirklich vorhanden sind und die Verkehrsregeln überhaupt nicht eingehalten werden.
Wir waren viel in der Stadt, haben uns neue Simkarten besorgt und waren viel Essen. Hier kostet ein großer Teller voll mit Bohnen, Reis, Pommes, Zwiebeln, Fleisch, Eiern und leckerer Soße gerade mal 1 Euro. Hier muss ich echt schauen, dass ich nicht zu viel esse, hat bis jetzt aber noch nicht geklappt.
Dann war noch die Abschiedsfeier unserer Vorfreiwilligen. Dort waren auch sehr viele Locals eingeladen, die alle sehr, sehr nett sind und mit denen wir uns alle auf Anhieb verstanden haben. Auf der Party wurde mir dann auch das erste Mal bewusst, dass die Leute in Ruanda auch ziemlich gerne Bier trinken.
Außerdem wurden uns die Einsatzstellen gezeigt. Das bedeutete für Hannah und mich eine zweistündige Busfahrt nach Nyanza, wo uns die Schule Gira Impuhwe, unser Mentor und der Markt von Nyanza gezeigt wurde. Vor allem das Markterlebnis war speziell. Denn hier, außerhalb der Hauptstadt, gibt es so gut wie keine weißen Personen. Es ist krass, wie sofort alle Aufmerksamkeit auf einen gerichtet wird. Man wird von allen Leuten angestarrt, kleine Kinder laufen zu Zehnt hinter einem her und versuchen einen zu berühren. Die ganzen Verkäufer des Marktes schreien: „Muzungu (Weißer) buy something here!!!!“ Das alles ist also ziemlich aufregend, aber auch anstrengend.
Unsere Schule und unser Haus hier auf dem Schulcampus sind echt super. Unser Mentor David, der gleichzeitig auch der Schulleiter hier ist, ist unglaublich nett.
Am nächsten Tag sind unsere Vorfreiwilligen abgereist, wir konnten also endlich von dem Hostel in die WGs einziehen. In Kigali gibt es einmal eine 2er und eine 4er WG, in welchen an den Wochenenden die Leute aus den Dörfern(vier Stück) immer schlafen dürfen.
Am Samstag wurden Hannah und ich dann von einem Taxi in Kigali abgeholt und wurden nach Nyanza gebracht. Denn am Abend war das 125-jährige Jubiläum Nyanzas. Dort wurden viele traditionelle Tänze und Bräuche aufgeführt, was sehr interessant und spannend war. Wir saßen direkt hinter dem Justizminister von Ruanda, als Weiße haben wir natürlich die top Sitzplätze bekommen. Das kann dann schon echt unangenehm sein, wenn alle anderen stehen müssen und dich komisch anschauen.
Am Sonntag hatten wir dann etwas Zeit, um unsere Koffer auszupacken und einmal bisschen Luft zu holen. Am Montag ging dann schon die Schule los. In den ersten zwei Wochen haben wir selber noch keinen Unterricht, wir assistieren erstmal, um die Kinder kennenzulernen und zu sehen, wie hier so unterrichtet wird. Die Lehrer sind alle sehr nett und sehr fußballbegeistert, man kommt also sehr schnell ins Gespräch. Die Kinder hier an der Grundschule sind total süß, kommen immer direkt auf einen zugestürmt und umarmen einen. In den Pausen spielen wir viel Fußball zusammen und ich wurde auch direkt gefragt, ob ich der neue Fußballcoach sei und wann das erste Training ist.
Alles in allem waren das sehr aufregende und schöne Tage hier!
Ich melde mich bald wieder! Bis dann