Wie im letzten Blog angeteasert, kommt jetzt mal ein kleiner Einblick in die ruandische Küche.
Klar, der Auftakt meines kulinarischen Erlebnisse hier in Ruanda lief jetzt nicht so toll, da es erst mal eine Weile dauert, bis sich der Körper an all die neuen Umstände gewöhnt hat. Doch gerade nachdem man sich nach 3 Wochen langsam wirklich auf das Essen freuen konnte, probierten Leo, Joshua und ich in einer kleinen Bar an der Ecke Brochette. Das ist ein gegrilltes Fleisch am Spieß, das man hier eigentlich überall findet. Doch leider stellte sich heraus, dass diese Idee mit dem Brochette nicht die beste war. Ein paar Tage später lagen wir alle mit Fieber im Bett und mussten uns im Krankenhaus Antibiotika verschreiben lassen. Nach 5 Tagen waren wir aber alle wieder wohlauf und seitdem geht es allen blendend mit großem Appetit.
Und genau diesen Appetit stillen wir meistens mit einem Gericht namens Pilau. Das ist ein gewürzter Reis, der in Ruanda oft mit Zimt, Nelken und Kardamom zubereitet wird. Die Zutaten kommen meist aus der Region und verleihen dem Gericht so ein einzigartiges und sehr, sehr leckeres Aroma. Es wird oft mit Fleisch serviert, geht aber auch vegetarisch mit Eiern, dazu kommen frische frittierte Kartoffeln und viele unterschiedliche Bohnen. Das ganze erinnert auch ein wenig an die Aromen, die man auch in der indischen oder arabischen Küche findet.
In dem lebhaften und bunten Stadtteil Nyamirambo gibt es ein Restaurant namens Macoco, wo wir mittlerweile fast schon Stammgäste sind. Vor allem Leo und ich speisen dort ab und an auch 2 mal am Tag und gönnen uns eine Portion Pilau für gerade einmal 1 Euro. Ein echtes Schnäppchen! Seit letzter Woche haben wir jetzt die Nummer eines Mitarbeiters, um schneller bestellen zu können. Denn das Essen hier in Ruanda lässt meistens sehr lange auf sich warten, manchmal bis zu 2 Stunden, was sehr nervig sein kann…
Aber auch andere Gerichte, wie zum Beispiel Gemüsecurry, leckeres Omelett oder Chickengerichte übersteigen dort niemals die 4 Euro Marke und schmecken hervorragend. Man sitzt dort sehr gemütlich, kann das Treiben auf der Straße genießen taucht ein in die geschäftige und echte Atmosphäre von Nyamirambo, denn hier essen auch überwiegend Locals.
Die ruandische Küche hält aber auch viele weitere Entdeckungen bereit, von Ugali, einem festen Maisbrei, über Matoke (Kochbananen) bis hin zu den vielen unterschiedlichen Varianten von Gemüse- und Bohnengerichten, die hier oft den Speiseplan bestimmen. Vor allem aber die Bohnen sind von keinem Teller hier wegzudenken, aber die ruandischen Köche und Köchinnen wissen was sie machen und somit hab ich damit kein Problem.
Zum Glück gibt es hier auch ein großes Angebot an Streetfood, das besonders morgens oder spät nachts ein echter Segen ist. Wenn man keine Lust hat, selbst etwas zum Essen zuzubereiten, wird man schnell auf den Straßen fündig. Zusätzlich kann man dabei sogar dem Prozess zusehen, wie die Sachen frisch hergestellt werden.
Einer meiner Favoriten ist Sambusa, die ruandische Variante der Samosa, gefüllt mit würzigem Hackfleisch oder Gemüse und knusprig frittiert. Die kleinen Teigtaschen sind ideal für unterwegs und bieten eine geniale, schnelle Mahlzeit. Doch die besten Sambusas meiner Meinung nach sind die mit Kartoffeln und Erbsen
Ein weiterer beliebter Streetfood Klassiker ist Chapati, ein flacher, weicher Teigfladen, der sich in Ruanda als Beilage oder einfach als eigenständiger Snack etabliert hat. Chapati wird oft direkt auf der Straße zubereitet, sodass man ihn warm und frisch genießen kann. Er schmeckt relativ neutral, ein bisschen wie Naanbrot und passt daher zu allem und macht ihn vielseitig , manchmal wird er auch zu einem Wrap gefaltet und mit Fleisch oder Gemüse gefüllt.
Und dann ist da noch Amandazi, ein süßes, frittiertes Teiggebäck, das oft mit einem Donut verglichen wird. Die Amandazis haben einen leichten, angenehmen Geschmack. Oftmals wird das ganze mit dem typisch ruandischen African Tea wunderbar kombiniert. Dieser süßliche Milchtee, gewürzt mit Gewürzen wie Ingwer und Kardamom, ist das perfekte Getränk, um vor allem das Frühstück zu begleiten.
Doch ab und an wird sich auch mal im etwas „teuereren“ Restaurant ein klassischer Burger geordert, der auch hier in Ruanda immer geht.
Das war es für dieses Mal! Ganz liebe Grüße aus Ruanda!