Projektwechsel

Miriwe! Jetzt ist es schon sehr lange her, dass ich meinen letzten Blogeintrag geschrieben habe. Die letzte Zeit war sehr bewegend und auch stressig. Denn meine Projektpartnerin Hannah und ich haben das Projekt und den Standort in Ruanda gewechselt. 

Angefangen hat alles, als wir eigentlich die Zusage für das neue Projekt in Nyanza hatten. Der Chef dieses Jugendzentrums hatte mit uns sogar schon die Zeiten und Aufgaben für die anstehende Arbeit ausgemacht und ausgearbeitet. Auf die Anfrage jedoch, wann wir denn starten können, wurden wir danach immer und immer wieder vertröstet, Ruanda-like halt. Beim ersten Mal war ein wichtiger Kollege krank, beim zweiten Mal war es gerade zu stressig, und so weiter… 

Ab einem gewissen Punkt war es uns dann zu viel, die Grundschule, an welcher wir in Nyanza hat unsere Sportstundenanzahl verringert, sodass wir nicht mehr viel zu tun hatten. Daraufhin trafen wir mit unserer Chefin in Deutschland und unserem Projektkoordinator Domy aus Ruanda die Entscheidung, das Projekt nach KIgali zu verlegen. Denn dort gibt es deutlich mehr Möglichkeiten, eine gute und hilfsbedürftige Schule zu finden. Bereits nach sieben Tagen intensiver Suche hatten wir ein kleines, aber gemütliches Haus in Kimisagara gefunden sowie eine öffentliche Schule im benachbarten Bezirk Kabusunzu. 

An der neuen Schule unterrichten wir nun die Klassen Senior 1 und 2, die bei uns den 7. und 8. Jahrgangsstufen entsprechen. Zuerst könnte man meinen, dass das jetzt nicht so viel ist, es gibt pro Klassenstufe aber 8 Klassen, mit jeweils 60 Schülern im Durchschnitt. Neben dem Sportunterrichht, den wir geben, mache ich noch zwei Mal die Woche mit einem Lehrer Fußballtraining für das Schulteam. In dem Schulteam sind sehr, sehr talentierte Fußballer. Bald gehen die hier die Interschoolturniere los, mal sehen, wie wir abschneiden werden.

Die neue Schule unterscheidet sich stark von meiner bisherigen Grundschule. Da es sich um eine öffentliche Schule handelt, müssen die Schüler kaum Schulgebühren zahlen. Das hat jedoch zur Folge, dass die Lehrkräfte nur ein sehr geringes Gehalt erhalten (maximal 100 Euro im Monat).

Der niedrige Lohn führt letztendlich auch nicht zu der größten Motivation, guten, oder überhaupt Unterricht zu geben. Zudem ist das Englischniveau der Schüler nicht sonderlich gut, manchmal muss man sich einen guten Englisch sprechenden Schüler rauspicken und diesen dann übersetzen lassen. 

Jedoch freuen sich die Schüler jedes Mal unglaublich darüber, dass wir mit ihnen Sportunterricht machen, und sind lernwillig.

Im Moment bin ich sehr glücklich, das neue Projekt fordert einen sehr, jedoch erfüllt es einen auch. Gerade findet schon das Zwischenseminar statt, die Chefs aus Deutschland sind da und schauen sich die Projekte an. 

Den nächsten sechs Monate blicke ich mit großer Vorfreude entgegen und hoffe, dass es so weitergeht, wie im Moment. Bis bald